100 Jahre Fischerstechen am Starnberger See

Eine Austellung in der Sparkasse Starnberg gibt Einblicke:
Das Fischerstechen des Heimat- und Volkstrachtenvereins gehört seit 100 Jahren zum Leben am und auf dem Starnberger See. Eine Ausstellung in der Sparkasse dokumentiert die Entstehung und die Geschichte dieser Tradition.

Ein Starnberger sollte er schon sein, der neue Fischerkönig, der am Sonntag, 22. Juli gekürt wird, das wünscht sich zumindest der Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger. Auf keinen Fall ein Ammerlander, ein Ambacher oder gar ein Seeshaupter. Obwohl ja gerade die gepflegte Rivalität zwischen dem unteren See und dem oberen See die Sache spannend mache: „Verbissen und doch fröhlich“ seien die Auseinandersetzungen zwischen den Fischern, und zwar seit mittlerweile 100 Jahren. Er hoffe, die Tradition des Fischerstechens werde noch mindestens weitere hundert Jahre gepflegt, sagte Pfaffinger bei der Eröffnung der Ausstellung „100 Jahre Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen“ am Freitagabend im Foyer der Kreissparkasse München Starnberg. Ausdrücklich bedankte er sich beim Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg, der das Fischerstechen organisiert und heuer ebenfalls sein 100-jähriges Bestehen feiert. Die Ausstellung fange die Stimmung der Wettkämpfe sehr gut ein, lobte Pfaffinger. Auf Schautafeln und in einer Vitrine wird die Geschichte des von Prinzregent Luitpold im Jahr 1907 gestifteten Fischerstechens dokumentiert und der Ablauf eines solchen Wettkampfs erläutert, der traditionell alle fünf Jahre stattfindet.

Attraktion der kleinen Ausstellung aber ist ein Flachboot. Das traditionelle Boot der Fischer auf dem Starnberger See, die Zille, wurde denn auch von den Starnberger Fischermadln besungen, außerdem sorgte Marianne Buchner auf der Harfe für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse München Starnberg, Anton Hummer, versäumte es in seiner Ansprache nicht, auf das Engagement des Geldinstituts im kulturellen Bereich hinzuweisen. Allein im Jahr 2006 habe man 1,1 Millionen Euro für Kultursponsoring und Soziales ausgegeben. Besonders die Ausstellungen mit historischem und regionalem Bezug seien wahre Publikumsmagneten, sagte er, und verwies auch auf die große Pocci-Ausstellung, die derzeit noch in der Galerie zu sehen sei. Die beiden Ausstellungen hätten sehr wohl miteinander zu tun, meinte er, schließlich sei Poccis Enkel Konrad über viele Jahre Beobachter des Fischerstechens und einmal sogar Teilnehmer gewesen.