Romantische Aussichten – Trauungen auf See

Heiraten am Starnberger See

Dießen – Unter Günther Beckstein war es noch ein Unding, Innenminister Joachim Herrmann beweist nun ein Herz für alle Romantiker: Ab diesem Jahr sind Trauung auf dem See möglich.

Eine Hochzeit auf dem Schaufelraddampfer „Diessen“ – diese Möglichkeit könnte ab diesem Jahr die Statistik für Eheschließungen in der Marktgemeinde deutlich verändern. Schon jetzt sind Termine an vier Samstagen reserviert, an denen sich Brautleute das Ja-Wort geben können. Der erste Bund fürs Leben wird auf der „Diessen“ im Juni geschlossen. Diese Neuigkeit gab Bürgermeister Herbert Kirsch am Montag bekannt.

Allerdings muss der Raddampfer während der offiziellen Zeremonie mit den Seeanlagen – sprich dem Dampfersteg – vertäut sein oder fest vor Anker liegen – eine unumgängliche Richtlinie des Innenministeriums.

Kirsch warb für die neue Möglichkeit, wenn auch nicht ohne Seitenhieb auf den damaligen Innenminister Günther Beckstein, der zahlreiche Argumente gegen eine Trauung auf dem Raddampfer gefunden hatte.

Das Chartern der „Diessen“ für 3,5 Stunden für bis zu 95 Personen samt dreiköpfigem Personal und Fahrt kostet derzeit 2750 Euro – dieser Betrag wird in jedem Fall verlangt, auch wenn das Hochzeitspaar nach der Trauung wieder an Land geht. Möglich sind die Hochzeiten wochentags und auch am Samstag, allerdings nicht an Sonntagen oder an Terminen, an denen die gesamte Ammerseeflotte benötigt wird, wie Harald Lugmair, Betriebsleiter bei der Staatlichen Schifffahrt Ammersee, betont. Weitere Gemeinden am Ammersee haben sich bisher nicht um eine Widmung eines Schiffes bemüht, theoretisch könnte ein Dießener Trauungsbeamter aber auch an anderen Stegen außerhalb des Gemeindegebietes eine Trauung vornehmen.

Am Starnberger See steht nach Auskunft von Walter Stürzl, Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, die Widmung noch aus. Es fehle aber nur noch ein Beschluss des Stadtrates.