Bayerns Kultusminister Wolfgang Heubisch (FDP) und Finanzminister Markus Söder (CSU) haben in einer Feierstunde die offizielle Ernennung der prähistorischen Pfahlbauten im Starnberger See zum Unesco-Weltkulturerbe gewürdigt.
Die Pfahlbauten rund um die Roseninsel stammen aus der Zeit um 4500 vor Christus bis zum Mittelalter. Sie gehören zu einer Liste von 111 Siedlungen im Alpenraum, die in einer gemeinsamen Initiative von sechs europäischen Alpenländern für die Weltkulturerbeliste eingebracht wurde.
In Bayern gehören drei Pfahlbautensiedlungen zum Weltkulturerbe: Die Roseninsel bei Feldafing im Starnberger See (Landkreis Starnberg) sowie die Feuchtbodensiedlungen von Pestenacker und Unfriedshausen (Landkreis Landsberg am Lech).
Am baden-württembergischen Bodenseeufer befinden sich neun Pfahlbauten, sechs weitere Fundstellen gibt es in Oberschwaben. Weitere 93 Pfahlbauten stehen in Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Slowenien.
Wie das Landesamt für Denkmalpflege in Bayern erklärte, lieferten die Siedlungen im Moor und am Seeufer außergewöhnlich gute Erhaltungsbedingungen für organische Materialien wie Holz, Textilien, pflanzliche Reste oder Knochen. Die Funde ermöglichen damit präzise und detaillierte Erkenntnisse über das Leben der frühen Bauern Europas.
Außerdem kann mit Hilfe der Datierung des Holzes, der Dendrochronologie, die Entstehung von prähistorischen Dörfer rekonstruiert werden. Die Pfahlbauten seien daher „beste archäologischen Quellen“ für prähistorische Siedlungen.